Museum für moderne Kunst in Warschau: ideales Mikroklima für Meisterwerke
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
Das Museum für Moderne Kunst in Warschau ist nicht nur ein äußerst beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein Beispiel für den Einsatz modernster Technologie im Dienste der Kunst. Der 2024 eröffnete Hauptsitz des Museums in Warschau, der vom Studio Thomas Phifer and Partners in Zusammenarbeit mit dem polnischen Büro APA Wojciechowski entworfen wurde, besticht durch
seine moderne Architektur und Funktionalität.
Das 20.000 m² große Bauwerk beherbergt nicht nur Ausstellungsräume, sondern auch ein Kino,
Cafés, eine Buchhandlung sowie Büros. Das Herzstück der Gebäudetechnik ist ein ausgeklügeltes Befeuchtungs- und
Klimatisierungssystem, welches stets optimale, konservatorische Bedingungen
für die Kunstwerke gewährleistet.
Hinter der scheinbar schlichten, quaderförmigen Hülle des Gebäudes verbergen sich komplexe strukturelle Lösungen. Die enorme Freifläche der Galerien, die beispiellosen Deckenspannweiten von
bis zu 25 Metern sowie die Minimierung von Wänden und Säulen erforderten den Einsatz modernster Bautechnologien. Zudem befindet sich das Gebäude über einer U-Bahn-Station, was eine zusätzliche Herausforderung darstellte.
Das Museumsgebäude besteht aus vier oberirdischen und zwei unterirdischen Geschossen.
Die Erdgeschosslinie wurde von allen Fassaden zurückgesetzt, wodurch eine charakteristisches Arkadenform entstand.
Installationsplan RS
Ideale Bedingungen für Kunstwerke
In einem Gebäude wie dem Museum für Moderne Kunst, das Kunstwerke in verschiedenen Formen und aus verschiedenen Materialien beherbergt, ist die Bereitstellung und konstante Aufrechterhaltung eines, den Exponaten zuträglichen Mikroklimas unter allen Umständen erforderlich. Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit können zu irreparablen Schäden an den Exponaten führen.
Bei der Planung des Klimatisierungs- und Befeuchtungssystems des Museums standen daher unter anderem folgende Herausforderungen im Vordergrund:
• Gewährleistung stabilster klimatischer Bedingungen in allen Räumen
• Präziseste Steuerung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Bereichen des Gebäudes
• Minimierung von, durch Schwankungen der Umweltparameter bedingten Sollwert-Abweichungen
• Aufrechterhaltung einer hohen Luftqualität durch effiziente Filterung
• Gewährleistung einer geringstmöglichen Schallemission der RLT-Anlagen
• Erreichen einer hohen Energieeffizienz
Fortschrittliche technische Lösungen
Um diese Herausforderungen zu meistern, wurde eine RLT-Anlage eingesetzt deren Kanäle zwischen den Installationswänden verlaufen und den Museumskomplex kontinuierlich mit Frischluft belüftet Die Aufbereitung der Außenluft erfolgt durch mehrere, voneinander autark betriebenen RLT-Geräte, die dafür sorgen, dass die Luft je nach Situation in einzelnen Zonen erwärmt und gekühlt, befeuchtet und gefiltert wird.
Insgesamt wurden fast 30 moderne RLT-Geräte installiert, um die Luft in den verschiedenen Raumbereichen individuell regulieren zu können. Die RLT-Geräte befinden sich auf dem Dach des Museums und in den technischen Räumen des Untergeschosses und sind mit verschiedenen Arten
von Wärmerückgewinnungsgeräten ausgestattet.